Milch
„Milch als Hauptnährmittel kann ich nur Landleuten und solchen empfehlen, die durch tüchtige Bewegung, durch reine Luft, und durch die ganze Veranlagung im Stande sind, sie zu verarbeiten; wenn Milch vorzugsweise genommen wird, dann sollte auch vorherrschend vegetarianische Kost dabei sein; fast ausschließlich Fleischkost harmoniert mit Milch nicht sehr gut.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1895, S. 88)
Gestockte Milch
„Der Topfenkäs ist nicht nur ein vorzügliches Nähr-, sondern auch Heilmittel, gleicherweise empfehle ich die saure oder gestockte Milch. Sie kühlt, hat viel Nährwert und wirkt namentlich auf das Blut ein. Ich empfehle sie insbesondere Lungenkranken, blutarmen und erhitzten, an Verstopfung leidenden Personen.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1895, S. 89)
Hülsenfrüchte
„Sehr empfehlen muß ich die Bohnen, Erbsen, Linsen und überhaupt sämtliche Hülsenfrüchte; die besitzen Nährwert.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1895, S. 4)
Mehlspeisen
„Ein Löffel voll Erbsenbrei hat mehr Nährwert als eine ganze Tasse Fleischbrühe. Bei Mehlspeisen kommt es auf eine gute Auswahl an.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1895, S. 38)
Feinmehl
„Da hat man das feine Mehl, in dem keine Kraft und kein Saft mehr zu finden, es wird auch verfälscht. Die Kleie, in der die Hauptkraft liegt, gibt man dem Vieh.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1895, S. 36)
Ernährung im Büro
„Es heißt zwar, diese Kost (Hafer) sei so schwer, sie mache so voll; das kommt aber nur daher, weil man zu wenig Bewegung hat; deshalb sollen Leute, die z. B. im Büro beschäftigt sind, nur halbe Portionen nehmen; dann haben sie genug und die Natur Gelegenheit, es zu verarbeiten.“ (S. Kneipp , Öffentliche Vorträge, 4. Band, 1898, S. 147)
Schlechte Nahrung
„Er kaufe so ein Dutzend schwarze Laibe, schneide sie in Stücklein, trockne die und mache davon ein Pulver. Das gibt ihm in Wasser und Milch gebrockt eine Suppe, die alle andern an Kraft übertrifft. Die schlechte Nahrung bringt ja die Krankheiten; man kann das schlechte Zeug nicht verdauen, es bleibt im Magen liegen, es bilden sich schlechte verdorbene Säfte und diese bedingen das kranke Blut.“
(S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1895, S. 38)
Kraut
„Es gibt Krautsuppe, Krautnudeln und Krautwürste welche gebacken werden; aber zu all dem gehört Mehl von Kern und Roggen. Wenn man ordinäres Mehl nimmt, hat man alles, was man zur Nahrung braucht, und das Kraut trägt zur leichteren Verdauung bei.“ (S. Kneipp)
Konservierung von Obst
„Die Bereitung der Säfte ist von allen Konservierungsarten des Obstes die einfachste und billigste. Es ist deshalb seltsam, daß diese Methode nicht viel häufiger in Anwendung gebracht wird, zumal da doch die Säfte während der Winter- und Frühlingszeit zu Obstsuppen vorzügliche Verwendung finden können und eine gesunde, billige und doch nahrhafte Speise geben. Andererseits kann man sie zu Limonaden benutzen; sie geben (mit Zucker und Wasser vermischt) ein dem körperlichen Organismus wohltuendes, sehr erfrischendes Getränk, das namentlich Fieberkranken ein wahres Labsal ist. Auch zur Bereitung von allerlei Saucen, zur Herstellung von Aufläufen usw. sind Fruchtsäfte unentbehrlich. Kurz, ihre Verwendung in der Küche der erfahrenen Hausfrau ist eine sehr ausgedehnte und vielseitige, und man muß sich deshalb wundern, daß das Interesse für diese Konservierungsmethode bei uns im allgemeinen ein so geringes ist. Früher, als man noch der Ansicht war, daß zur dauernden Haltbarkeit große Zusätze von Zucker erforderlich seien, mag dies (zumal bei hohen Zuckerpreisen) wohl ein Grund gegen die Verallgemeinerung dieser Art von Konservierung gewesen sein; dieser Grund ist aber zur Zeit hinfällig, denn die Praxis hat längst gelehrt, daß die meisten Säfte ganz ohne Zuckerbeigaben mit gutem Erfolg sich lange aufbewahren lassen und gut halten. Ich sage also: In keinem Haushalt sollte man versäumen, sich alljährlich einen reichlichen Vorrat von Saft „einzumachen“. In Gegenden, wo Beerenfrüchte billig zu kaufen sind, ist übrigens das Einkochen von Saft (besonders des Himbeersaftes und auch des Johannisbeersaftes) sehr rentabel, und mancher Landlehrer könnte bei Unternehmungslust und etwas Interesse für die Sache sich dadurch auf einfache Weise eine sehr lohnende Nebeneinnahme verschaffen. Zu einem Versuch in dieser Beziehung rate ich nachdrücklich. Es ist leicht gemacht, indem ein Anlagekapital nicht erforderlich ist und der Absatz (besonders bei Himbeeren) sehr leicht zu bewerkstelligen ist. Das Produkt kann sofort in Handel gebracht werden; es braucht nicht (wie der Wein) erst jahrelang zu lagern.“ (S. Kneipp, Kneippblätter, 6. Jhg., 1896, S. 263)
Brei, Suppe, Brot
„Esset Haberbrei, Kraftsuppe, Kleienbrod, und Ihr werdet bald anders sein.“ (S. Kneipp, Neue Vorträge, 2. Lieferung, 1894, S. 122)
Sauerkraut
„Das Kraut ist goldwert! Nichts wirkt mehr ausleitend, reinigend, heilend und dabei nährend, wie das liebe Kraut; ich meine das Sauerkraut; freilich setze ich dabei voraus, daß es nach meiner Methode eingemacht und zubereitet wird.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1895, S. 16)
Kraut
„Das Kraut muß ich immer wieder hervorheben, es wird viel zu wenig gewürdigt und doch gehört es zu den allerbesten Heil- und Nährmittel.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1895, S. 165)
Sauerkrautauflagen
„Sauerkraut. Bei Verwundungen, Verbrennungen und anderen derartigen Zufällen, bei großen Hitzen, zur Auflösung und Ausleitung alter Schäden usw. tun Auflagen frischen Sauerkrautes ausgezeichnete Dienste.“ (S. Kneipp, Ratgeber für Gesunde und Kranke)
Obst ungekocht
„Das Obst enthält unstreitig sehr gesunde Nährstoffe, und auch diese sind am zuträglichsten und am besten im ungekochten Zustande.“ (S. Kneipp)
Hafermehl
„Der Hafer galt einst als ein vorzügliches Ernährungsmittel, und wer recht kräftig und ausdauernd werden wollte, der genoß aus Hafermehl bereitete Speisen; er steht auch heute noch in hohem Ansehen.“ (S. Kneipp)
Kraftsuppe
„Ich bin der Überzeugung: wenn die Kraftsuppe erkannt und benützt wird, kann man eine Anzahl unglücklicher Menschen beglücken. Gerade die Kraftsuppe ist nicht bloß wegen ihrer außerordentlichen guten Nährstoffe zu empfehlen, sondern auch, weil sie sehr wohlfeil und leicht zu bereiten ist.“ (S. Kneipp)
Kraftsuppe als Familienspeise
„Es sollte keine Familie geben, wo die Kraftsuppe nicht eingeführt ist.“ (S. Kneipp)
Hafer–gesunde Kinder
„Der Hafer galt einst als ein vorzügliches Ernährungsmittel und wer recht kräftig und ausdauernd werden wollte, der genoß viele aus Hafermehl bereitete Speisen. Gerade diesem Hafermehl mit Milch verdankten die Allgäuer ihre kräftigen, gesunden Naturen. Es steht auch bei Einzelnen noch im hohen Ansehen; aber leider haben die Luxusartikel den Hafer größtenteils verdrängt, z. B. der Kaffee den Haferbrei, und obwohl Tausende und Tausende wissen, daß die Pferde durch alle anderen Gattungen des Getreides nicht den Mut, die Kraft und Ausdauer bekommen, wie durch Hafer, so will man doch den verwöhnten Magen nicht ärgern durch eine gute Haferkost. Wenn ich 50 Kinder mit Haferkost ernähren könnte und sie nach 2 Jahren neben 50 andere stellen würde, die Kaffee und Speisen aus feinem Kunstmehl erhielten, wie verkümmert an Körper- und Geisteskraft würden die letzteren im Vergleich mit den ersteren dastehen! Ähnlich ist es bei jungen Pferden, die viel Hafer bekommen haben, und solchen, die keinen zur Nahrung erhielten. Zudem kann der Hafer so leicht gebaut werden und ist so gut zu verwenden. Trotz alledem vernachlässigt man ihn, weil die herrschende Mode gegen denselben ist. Vielleicht vermag diese Ermahnung den einen oder anderen zu bewegen, dem Hafer wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken; dieser wird sich nicht undankbar dafür erweisen. Ich hatte das Glück, von Eltern abzustammen, bei denen Hafer und Gerste noch in gebührenden Ehren standen, und verdanke meiner Jugendernährung den größten Teil meiner jetzigen Ausdauer und Kraft.“ (S. Kneipp, So sollt ihr leben, S. 66, 67)