Wickel – wärmeentziehend
„Ein Wickel soll anderthalb Stunden dauern, aber alle Viertelstunden durch Eintauchen in ganz frisches Wasser erneuert werden, weil sich sonst zuviel Wärme bildet.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1898, S. 207)
Wickel – leiten Krankheitsstoffe aus
„... Durch den Wickel wird der Krankheitsstoff ausgeleitet; wenn man aber allen Krankheitsstoff durch die Füße ausleiten soll, so dauert es zu lange; deshalb ist der kurze Wickel gut, welcher gewaltig ableitet.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1898, S. 23)
Wickel – kurze ziehen unreine Stoffe heraus
„Durch den kurzen Wickel aber zieht man die unreinen Stoffe heraus, und auf solche Weise sollte man Alles ausleiten.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1898, S. 23)
Wickel – danach keine Fehler machen
„Ein großer Fehler ist auch, wenn man sich nach einem kurzen Wickel wäscht; wenn derselbe entfernt ist, soll man noch etwa eine halbe Stunde im Bett bleiben, damit eine recht gleichmäßige Wärme entsteht. Auch ein Halbbad nach einem Wickel taugt nichts, das soll man also ja nicht tun.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1898, S. 24)
Asthma – Behandlung durch Wickel und Halbbäder
„Bei asthma nimmt man auch Wickel, aber nur 14 Tage lang, und nebenbei nimmt man noch in der Woche 2 - 3 Halbbäder, damit der Körper unterstützt wird und die Natur selbst den Krankheitsstoff abstößt. Hat man aber 8 - 10 Tage lang täglich einen Wickel genommen und einen Ausschlag hervorgebracht, so ist dies ein Beweis dafür, daß die Natur kräftig wirkt, und dann braucht man nur noch alle 2 - 3 Tage einen Wickel zu machen.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1898, S. 4)
Wickel bei Gicht mit Fichte und Hafer
„Man kann nicht nur Heublumen, sondern auch Haberstroh nehmen; besonders für Gichtleidende ist dies vortrefflich... Wenn man Fichtenreiser nimmt, dieselben zerhackt und eine halbe Stunde siedet, wenn man darin das Tuch eintaucht und auflegt, im Bett ruhig liegen bleibt und diese Auflage drei Viertelstunden dort läßt, dann arbeitet dieselbe mächtig an der Verbesserung der Unterleibsorgane. Das Fichtenreis enthält Pflanzenstoffe und auch Pech; wenn dasselbe gesotten ist, dann gibt es ein wunderbar schönes, rötlich-braunes Wasser, welches köstlich riecht und für eine schwachen Unterleib ein ausgezeichnetes Mittel ist.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1898, S. 223)
Wickel – Bewegung erhält Wärme
„Man kann auch nach Entfernung des Wickels einen Spaziergang machen; denn gerade durch die Bewegung bleibt die gehörige Wärme erhalten und es wird auch dadurch die Transpiration noch mehr befördert.“ (S. Kneipp, Mein Testament, S. 95)
Wickel – Zusätze
„Das Tuch kann in verschiedenes Wasser getaucht werden: in warmes und kaltes, in Heublumen-, in Haberstroh- oder in Fichtenreiserabsud, ja sogar in Salzwasser.“ (S. Kneipp, Mein Testament, S. 92)
Wickel – Zusätze
„Beim kurzen Wickel kann das Tuch auch in Absud von Heublumen, Haberstroh, Fichtenreisern oder auch in eine Mischung von halb Wasser und halb Essig getaucht werden.“ (S. Kneipp, Mein Testament, S. 93)
Wickel – Heublumenzusatz
„Das Heublumenwasser wird dadurch gewonnen, daß die Heublumen entweder mit siedendem Wasser aufgegossen werden oder einige Minuten gesotten werden. Eine solche Brühe sieht ungefähr aus wie ein schwarzer Kaffee. In diesen Absud wird das Tuch eingetaucht und so behandelt, wie oben beim kalten Wickel gesagt wurde.“ (S. Kneipp, Mein Testament, S. 93)
Wickel – Liegedauer: zu lange schadet
„Auch der Heublumen- und Haberstrohwickel darf nicht länger als höchstens eine bis eineinhalb Stunden liegen bleiben. Denn wenn der warme Wickel zu lange dauert, entzieht er der Natur zu viel, und der Kranke würde bald fühlen, daß er bedeutend schwächer wird. Meistens aber würde der warme Wickel nach Verlauf einer Stunde kälter werden, und dann würde Kälte und Wärme wieder einen neuen Zweikampf beginnen, und die Natur würde dabei mehr belästigt.“ (S. Kneipp, Mein Testament, S. 93)
Gichtleiden – Haberstrohwickel und Haberstrohtee am besten
„Der Haberstrohwickel wird vorherrschend bei Gichtleiden gebraucht; denn ich habe nichts gefunden, was bei Gichtleiden besser auflöst als Haberstroh. Zweimal wirksamer ist es noch, wenn so ein Haberstrohabsud als Tee getrunken wird.“ (S. Kneipp, Mein Testament, S. 93)
Fichte kräftigt die Haut durch gute Stoffe
„Die Fichtenreiser haben den besonderen Vorzug, daß sie die Haut, wenn sie zu verweichlicht ist, robuster und kräftiger machen, und daß der Fichtenreiserabsud auch durch die Poren eindringt und so die Natur kräftigt. So wird also die Haut von den Fichtenreisern gute Stoffe aufnehmen, und diese werden die Natur stärken.“ (S. Kneipp, Mein Testament, S. 93)
Wickel mit Essig nicht zu oft – zieht Poren zusammen, verhindert Ausdünstung
„Zu oft darf ein Essigwickel aber nicht genommen werden, weil die Kranken nach mehreren Wickeln außerordentlich schwach werden. Ich finde den Grund nicht so fast in zu starker Ausleitung, als vielmehr darin, als der Essig die Poren zusammenzieht und die Ausdünstung verhindert, wodurch gleichsam eine Spannung im Innern entsteht. Solche Kranke fühlen sich dann außerordentlich müde und meinen, es sei schon alle Kraft verlorengegangen; doch dauert es höchstens einen Tag, dann ist wieder der frühere behagliche Zustand vorhanden.“ (S. Kneipp, Mein Testament, S. 94)
Wickel – bei Kolik, Winden, Blähungen
„Hat man starkes Grimmen, Kolik, rasch einen Wickel von sehr warmem Kamillenabsud genommen und die Sache wird bald behoben sein. Um Winde und Blähungen abzutreiben, weiß ich kein leichteres Mittel als die Binde, das Tuch in Wasser und Essig getaucht kalt.“ (S. Kneipp, Öffentliche Vorträge, 1895, S. 46)
Wickel – Formen
„Die Wickel werden eingeteilt in Ganzkörperwickel oder spanischer Mantel, Unterkörperwickel, Kurzwickel, feuchtes Hemd und Teilwickel am Arm oder Bein, am Hals oder Kopf und werden danach benannt. Außerdem kennen wir noch Schal und Brustwickel und Auflagen auf den Leib.“ (S. Kneipp, Ratgeber für Gesunde und Kranke, 10. Auflage, S. 16)
Wickel – Bäder – Zusätze
„Von den warmen Kräuterabkochungen sind Heublumen, Haferstroh, Zinnkraut, Eichenrinde, Kamillen und auch Fichtennadeln, letztere wohl mehr zu Bädern, als Wickel gebräuchlich.“
(S. Kneipp, Ratgeber für Gesunde und Kranke, 10. Auflage, S. 16)
Wickel leiten Hitze und Krankheitsstoffe aus
„Wickel... sie sollen das Blut ablenken, große Hitze aus- und ableiten. Wie die Hausfrau zum Bleichen Soda nimmt, um den Schmutz besser zu entfernen, so kann man dem zu den Wickeln gebrauchten Wasser einen auflösenden Stoff, wie Haferstroh oder Heublumen, zufügen. Heublumen sind besonders bei Gicht dazu geeignet, den Krankheitsstoff aufzulösen und herauszuziehen.“
(S. Kneipp)
Wickel – Fichte und Föhre wirken besonders
„Wo es sich um besondere Stärkung und Zusammenziehung handelt, da koche man Fichten oder Föhrenreiser und benutze diesen Absud zur Binde.“ (S. Kneipp, Neue Vorträge, 1894, S. 99)
Brustleiden – Hilfe
„Einem Herrn, der lange Brustleidend war, riet ich nebst dem Tragen der Binde zur Kräftigung solche geschnittene zarte Sprößlinge zu sieden und stündlich einen Löffel voll einzunehmen.“
(S. Kneipp, Neue Vorträge, 1894, S. 100)
Umschlag löst Anstauungen und gibt Kraft
„Es ist, als ob die Natur in ihrer Armut aus dem Umschlag Kraft aufzusaugen vermöchte. Ferner werden alle Anstauungen gänzlich aufgelöst, und es entsteht dadurch große Tätigkeit im Organismus.“ (S. Kneipp, Ratschläge zur Kinderpflege, S. 169)